Sensible Phase der visuellen Entwicklung
Fehlsichtigkeit bei Kindern erkennen
Zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind kurzsichtig. Computer, Tablets und Smartphones fördern den Grad der sogenannten Myopie (Kurzsichtigkeit). Die Entfernung, in der sie sich beschäftigen, wird immer geringer und darauf stellen sich die Augen zunehmend ein. Auch zu beobachten ist, dass mehr als die Hälfte der jungen Heranwachsenden mit höherem Bildungsabschluss der Kurzsichtigkeit unterliegen. Bei geringeren Abschlüssen lediglich ein Viertel. Hintergrund hierfür ist ebenfalls die verkürzte Arbeitsentfernung, da das Lesen in der Hinsicht den gleichen Effekt auf die Augen hat, wie ein Smartphone oder Ähnliches.
Die Chance, kurzsichtig zu werden, kann man reduzieren, indem man täglich mehr als zwei Stunden im Freien verbringt. Das bestätigen neueste Studien. Kinder, die am Tag weniger als eine Stunde in freier Natur verbringen, haben ein rund 30 Prozent höheres Risiko, myop zu werden.
Bereits heute wird jedem fünften Schulkind in Deutschland eine Brille verordnet. Wobei das nicht die einzige Lösung ist. Neben einer Brille gibt es auch die Möglichkeit, seine Fehlsichtigkeit mit Kontaktlinsen zu korrigieren. Hierbei gibt es unterschiedliche Varianten, die bei höheren Stärken mehr Sinn machen und bessere Sehleistungsergebnisse versprechen, wie zum Beispiel formstabile Kontaktlinsen. Nicht zuletzt gibt es für eine bestimmte Gruppe von Fehlsichtigen die Möglichkeit, ihre Sehschwäche mit Ortho-K-Linsen auszugleichen. Eine sogenannte „Nachtlinse“. Diese wird über Nacht getragen und drückt die Hornhaut (die für einen Großteil des Sehens zuständig ist) in eine individuell an den Träger angepasste Form, damit er/sie am nächsten Tag, nach dem Absetzen der Linse, gänzlich ohne Sehhilfe sehen kann. Eine Variante, die immer mehr Aufmerksamkeit erhält. Die Hornhaut wird dabei natürlich nicht beschädigt und erlangt bei längerem Nichttragen der Linsen ihre ursprüngliche Form wieder zurück.
Eine Lese-Rechtschreibschwäche ist oftmals das Resultat einer versteckten Ametropie (Fehlsichtigkeit). Kinder verlieren aufgrund des schlechten Sehens ihre Konzentration, ihre Motivation und ihr Selbstbewusstsein, werden unsicher und kassieren schlechte Noten in der Schule.
Visuelle Entwicklung
Das Sehen entwickelt sich von Geburt an. Wenn diese Fähigkeit (ebenso wie die Motorik oder das Sprechen) in der Entwicklung gestört oder eingeschränkt wird, so ist es später umso schwieriger, diese zu korrigieren.
Fragen Sie ihr Kind, ob es Konzentrationsprobleme beim Lesen hat. Lassen Sie bereits die Augen Ihres Babys einer Taschenlampe folgen. Beobachten Sie, ob es oft danebengreift oder Dinge versehentlich umwirft.
Frühzeitige Untersuchung
Doch neben all diesen bekannten Fällen von Kurzsichtigkeiten (oder Fehlsichtigkeiten allgemein), gibt es etliche Fälle, bei denen keine Sehschwäche festgestellt wird, weil die nötigen Untersuchungen gar nicht erst unternommen werden. Testen Sie Ihr Kind früh genug, um Fehlsichtigkeiten im späteren Leben vorzubeugen. Grundsätzlich gilt, dass regelmäßige Sehtests durchgeführt werden sollten. Als Faustregel: alle ein bis zwei Jahre.
Bild (Ben White, unsplash.com)
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